2017 / Heerlen, Niederlande / Studienprojekt an der RWTH / Dokumentation / Transitionmaker 2.0
Übertragen aus der Musik leitet der Begriff „Transition“ eine Idee von einer von den Nutzern getragenen prozesshaften Umgestaltung des Öffentlichen Raumes ein.
Mithilfe einer App können die Passanten zu einem gemeinsamen Pool an Regeln mit ihren Ideen, Wünschen oder Anmerkungen beitragen. Das Virtuelle bedingt das Physische und vice versa.
Der Architekt zieht sich aus dem Entwurfprozess raus und verzichtet auf seinen Einfluss auf die Gestaltung. Es stellt sich die Frage der Wichtigkeit von Ästhetik. Die „Umplanung“ eines Platzes folgt einer alternativen Logik, in der es auch zu „unästhetischen“ Eingriffen kommen kann.
Eine prozesshafte, parametrische Veränderung trägt mit sich die Möglichkeit des Scheiterns und Reflexion. Das widersteht der modernistischen Logik „Problem – Lösung“, man nähert sich improvisatorisch einem sich ständig ändernden Ziel. Der Bogen zwischen „Problem“ und „Lösung“ wird so zerstückelt und kontinuierlich revidiert.
Um diesen Gedanken visualisieren zu können, bediente ich mich an einem anderen musikalischen Termin, die „Partitur“. Besonders in moderner Musik der 1960er Jahre, repräsentiert mit John Cage, untersuchte die klassischen Partitur und setzte ihr die sog. „offene Partitur“. Eine abstrakte Form der Aufzeichnung des Musikgedankes, die von den Musiker direkt neu interpretiert wird. Da diese in ihrer Sprache nicht auf Zeichen und Symbole (Noten – Repräsentationen von bestimmten Klangfrequenzen) basiert, hat der Musiker keine andere Wahl, als zu improvisieren.
Ich übertrug den Begriff der „offenen Partitur“ besonders auf die grafische Darstellung des Transitionprozesses. Es entstand so ein grafisches Regelwerk, dass Gestaltung steuert, sie jedoch nicht bestimmt.